Die folgenden Gedanken sind Teil des Firmwegs der Stuttgarter Don Bosco Gemeinde und im Internet zu finden unter http://www.donbosco-stuttgart.de/Materialien/Meditationen-Texte-Impulse-und-Gebete/Jugendpastorale-Angebote/Einfuehrung-zum-Thema-Lebensgespraech-und-Beichtgespraech
Überlegungen dazu, was eine/n Jugendliche/n umtreibt.
Auf der einen Seite, die Sehnsucht nach einer heilen Welt, nach Harmonie und Geborgenheit.
Auf der anderen Seite die öde Langeweile, die Angst etwas zu versäumen.
Auf der einen Seite Freude und Stolz über deine Leistung, und die Anerkennung, die dir gegeben wird.
Auf der anderen Seite die Angst dich zu blamieren, von anderen fertig gemacht zu werden.
Unser Leben steht immer unter Spannung – auch wenn wir uns noch so cool geben.
Spannung gehört zum Leben dazu – macht es spannend – aber manchmal kann diese Anspannung auch nervig werden.
Überlegungen zum Ton, zum Topf und zu den Scherben.
In unserer Kindheit waren wir noch weich und formbar, wie der Ton, aus dem dieser Topf gemacht worden ist. Die Eltern, Erzieher und Lehrer versuchten Dir eine Form zu geben. Verschiedene andere Menschen und Er-eignisse haben die Entwicklung deiner Lebensform beeinflusst.
Mit den Jahren wurdest Du Dir bewusst, dass Du dein Leben selber gestalten kannst mit den Begabungen, die Dir geschenkt wurden und mit den Fähigkeiten, die Du Dir erworben hast
Zugleich erfährst Du – und auch andere, dass Du spröder wirst – dass Du Dich nicht mehr so leicht formen und beeinflussen lässt oder jedenfalls nicht mehr von jedem –der an Dir etwas verändern möchte.
Jetzt kommt es immer wider zu diesen Spannungen, die manchmal zu Sprüngen und zu Scherben führen, wie es der Jugendliche in seinem Ge-dicht dargestellt hat.
Wenn Türen zu knallen – dann bricht manchmal mehr ...
Wenn eine Vase zu Bruch gegangen ist, kehrst Du die Scherben auf und besorgt Dir im nächsten Laden eine Neue.
Wenn jemand das Gefühl hat, dass in seinem Leben etwas zu Bruch gegangen ist, gibt es nicht so leicht Ersatz.
Mancher ist versucht alles wegzuwerfen, weil er keinen Sinn in dem Scherbenhaufen entdeckt – das muss nicht sein.
Wir sind jetzt beieinander, um Sprünge und Bruchstellen, vielleicht auch Scherben des eigenen Lebens anzuschauen und zu überlegen, was sich damit machen lässt.
Zum Wegwerfen ist es zu schade, denn wenn du genau hinschaust waren in dem alten Topf auch schöne bunte Steine verborgen.
Heute Abend werden Dir ganz verschiedene Möglichkeiten geboten, Dich mit Deinem Leben intensiver zu beschäftigen.
Im Zentrum stehen die Lebensgespräche.
Du kannst mit Leuten reden, die Erfahrung im Beratungsgespräch haben. Du kannst mit jemand reden, den oder die Du kaum wieder einmal siehst – oder auch mit jemand, dem Du öfter über den Weg läufst.
Beim Lebensgespräch geht es darum das eigene Leben mit jemand anzusehen, der von außen kommt – wie sieht ein anderer meine derzeitige Lebenssituation.
Es gibt Scherben, die kannst Du selber beseitigen, wenn Du dich entschuldigst oder von Herzen verzeihst.
Es gibt Scherben, die Du beim besten Willen nicht gut machen kannst. Die musst Du liegen lassen.
Aber kann gut tun darüber zu reden. Es geht um den Mut, die eigene Schuld zuzugeben. Miteinander anschauen wie dazu gekommen ist.
Es gibt Scherben, die wirst Du los, wenn du sie Gott in die Hand legst. Das nennt man dann eine Beichte. Die kannst Du bei jedem von den Priestern (Patres) ablegen.
Beichte setzt voraus, dass Du daran glaubst dass es Gott gibt und dass Du ihm gegenüber eine Verantwortung hast.
In der Beichte erhältst Du auch die Zusage von Gott, dass er Dir die Schuld vergibt – manchmal können wir das gar nicht mehr glauben oder annehmen, wenn wir von uns selber tief enttäuscht sind und uns schämen.
Aber bleib im Gespräch nicht bei deinen Scherben stehen!
Schau auf die bunten Steine in deinem Leben.
In der Beichte wie im einfachen Lebensgespräch kann es auch darum gehen, wie Du dein Leben gestalten willst:
Welche Fähigkeiten, Hobbys du hast
Und welche Rolle Gott in deinem Leben spielt.
Du kannst auch deine Entscheidung für oder gegen die Firmung in diesem Gespräch besprechen.
Bei allen Gesprächen ... nicht nur bei der Beichte gilt natürlich Vertraulichkeit.
D. h. Eure Gesprächspartner werden nicht über dieses Gespräch mit jemand anderen reden und sie werden auch Dich nicht außerhalb dieser Gesprächseinheit auf Themen ansprechen, die dort besprochen worden sind.
...
Bevor Du zum Gespräch gehst, nimm Dir wenigstens 5 Minuten Zeit und mach dir zu den verschiedenen Anregungen auf dem Blatt Gedanken. Das erleichtert Dir den Einstieg ins Gespräch. Du brauchst Dir aber keine Sorgen machen.
Deine Gesprächspartner haben Erfahrung und werden Dir helfen.
Außerdem findet ihr hier noch ein paar Bibelstellen, die Euch helfen sollen herauszufinden, was Gott von uns will, von Dir will, und du kannst Dir Gedanken machen, wo du diesen Wünschen entsprechen kannst und wo vielleicht noch nicht.
1 Dann redete Gott. Er sprach:
2 »Ich bin der HERR, dein Gott; ich habe dich aus der Sklaverei in Ägypten befreit.
3 Du sollst außer mir keine anderen Götter verehren!
4 Fertige dir keine Götzenstatue an, auch kein Abbild von irgendetwas am Himmel, auf der Erde oder im Meer.
5 Wirf dich nicht vor solchen Götterfiguren nieder, bring ihnen keine Opfer dar! Denn ich bin der HERR, dein Gott. Ich dulde keinen neben mir! Wer mich verachtet, den werde ich bestrafen. Sogar seine Kinder, Enkel und Urenkel werden die Folgen spüren!
6 Doch denen, die mich lieben und sich an meine Gebote halten, bin ich gnädig. Sie und ihre Nachkommen werden meine Liebe über Tausende von Generationen erfahren.
7 Du sollst meinen Namen nicht missbrauchen, denn ich bin der HERR, dein Gott! Ich lasse keinen ungestraft, der das tut!
8 Denke an den Sabbat als einen Tag, der mir allein geweiht ist!
9 Sechs Tage sollst du deine Arbeit verrichten,
10 aber der siebte Tag ist ein Ruhetag, der mir, dem HERRN, deinem Gott, gehört. An diesem Tag sollst du nicht arbeiten, weder du noch deine Kinder, weder dein Knecht noch deine Magd, auch nicht deine Tiere oder der Fremde, der bei dir lebt.
11 Denn in sechs Tagen habe ich, der HERR, den Himmel, die Erde und das Meer geschaffen und alles, was lebt. Aber am siebten Tag ruhte ich. Darum habe ich den Sabbat gesegnet und für heilig erklärt.
12 Ehre deinen Vater und deine Mutter, dann wirst du lange in dem Land leben, das ich, der HERR, dein Gott, dir gebe.
13 Du sollst nicht töten!
14 Du sollst nicht die Ehe brechen!
15 Du sollst nicht stehlen!
16 Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!1
17 Du sollst nicht begehren, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgendetwas anderes, was ihm gehört.«
34-35 Als die Pharisäer hörten, wie Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, dachten sie sich eine neue Frage aus, um ihm eine Falle zu stellen. Ein Gesetzeslehrer fragte ihn:
36 »Lehrer, welches ist das wichtigste Gebot im Gesetz Gottes?«
37 Jesus antwortete ihm: »›Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand.‹4
38 Das ist das erste und wichtigste Gebot.
39 Ebenso wichtig ist aber ein zweites: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹5
40 Alle anderen Gebote und alle Forderungen der Propheten sind in diesen beiden Geboten enthalten.«
25 Da stand ein Gesetzeslehrer auf, um Jesus eine Falle zu stellen. »Lehrer«, fragte er, »was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?«
26 Jesus erwiderte: »Was steht denn im Gesetz Gottes? Was liest du dort?«
27 Der Gesetzeslehrer antwortete: »Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst.«2
28 »Richtig!«, erwiderte Jesus. »Tu das, und du wirst leben.«
29 Aber der Mann wollte sich verteidigen und fragte weiter: »Wer gehört denn eigentlich zu meinen Mitmenschen?«
30 Jesus antwortete ihm mit einer Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho. Unterwegs wurde er von Räubern überfallen. Sie schlugen ihn zusammen, raubten ihn aus und ließen ihn halb tot liegen. Dann machten sie sich davon.
31 Zufällig kam bald darauf ein Priester vorbei. Er sah den Mann liegen und ging schnell auf der anderen Straßenseite weiter.
32 Genauso verhielt sich ein Tempeldiener. Er sah zwar den verletzten Mann, aber er blieb nicht stehen, sondern machte einen großen Bogen um ihn.
33 Dann kam einer der verachteten Samariter vorbei. Als er den Verletzten sah, hatte er Mitleid mit ihm.
34 Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier und brachte ihn in den nächsten Gasthof, wo er den Kranken besser pflegen und versorgen konnte.
35 Am folgenden Tag, als er weiterreisen musste, gab er dem Wirt zwei Silberstücke aus seinem Beutel und bat ihn: ›Pflege den Mann gesund! Sollte das Geld nicht reichen, werde ich dir den Rest auf meiner Rückreise bezahlen!‹
36 Was meinst du?«, fragte Jesus jetzt den Gesetzeslehrer. »Welcher von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?«
37 Der Gesetzeslehrer erwiderte: »Natürlich der Mann, der ihm geholfen hat.« »Dann geh und folge seinem Beispiel!«, forderte Jesus ihn auf.
Die Bibeltexte sind entnommen aus der Übersetzung „Hoffnung für alle“